Maria Bänziger
Das Drehmoment, 2018
Diese Werk basiert auf der ursprüngliche Arbeit „Das Drehmoment“ und ist adaptiert an das historische Ereignis „Zofiscope“, das 1974 in Zofingen stattgefunden hat. Die Aufnahme der „Glossolalie“ von Dieter Schnebel, die 1964 uraufgeführt wurde, ist zentrale Inspriationsquelle
für eine Neuinterpretation.
Vom physikalischen Begriff des Drehmomentes abgeleitet, wird die Bewegung und Kraft die von der Drehbewegung entsteht, transformiert und die Erzeugung (Ton) verstärkt und weiterentwickelt in andere Räume geleitet. Das Drehmoment tritt einerseits durch die physische Kraft der Orgelspielenden und andererseits durch die technische Verstärkung in Erscheinung. Dabei manifestiert sich der Kraftmoment im Klang.
Der Klang der partizipativen Installation wird nur durch manuelles Drehen an den Orgeln aktiviert. Das preparierte Material zur Hervorbringung von Musik – ganz nach Dieter Schnebel – wurde in Form von vier, sechs Meter lange Lochkarten erstellt. Sie verstehen sich als ein klingender und visueller Dialog zwischen den zwei Künstlerinnen und zum Zeitpunkt der Ausstellung, zwischen Besucherinnen und Besuchern.
Visuelle Gestaltung der Lochkarten:
Als Ausgangspunkt für die visuelle Gestaltung der Lochkarten gelten die Partituren Schnebels. Angelehnt an die visuelle Erscheinung dessen, sind eigene Umsetzungen entstanden.
Gestaltung des Klangs:
Der visuelle Gestaltung der Lochkarten versteht sich als Grundlage für den Klang. Wo eine optische Leere besteht, herrscht eine tonale Fülle. Die technischen Effekte bestimmen die Klangfarbe. Der transformierte Ton wird von den Besucherinnen und Besucher gespielt. Ihre Rhythmik und Geschwindigkeit sind Grundvoraussetzung für die Art und Weise des Klangproduktes.
Partizipative Klanginstallation.Vier Lochkarten - zirka 6 Meter, vier Drehorgeln, Effektgeräte (Delay, Distortion) Neoscope 18, Gruppenausstellung Zofingen